Was ist ein Mantra?

Mantra:

Mantra steht im Buddhistismus und Hinduismus für kurze Formel, die oft hintereinander zitiert werden. Es gibt Mantra für jede Lebenssituation. Die ständige Wiederholung wirkt entspannend, weil sich die kreisenden Gedanken nach und nach zurückziehen und auflösen. Der Klang der Worte dominiert und bringt deren tiefe Bedeutung ins Unterbewusstsein, wo sie sich entfalten kann. Dieses Prinzip kann nicht nur auf die Originalmantren angewendet werden, die in unserer Kultur recht fremd erscheinen, sondern auch auf Sprüche, Aphorismen oder auch auf (klar formulierte) gute Vorsätze.

Wir blicken dann nicht zurück und denken: «Ach hätte ich nur…!» Und wir verschieben auch nichts mehr auf später. Ein: « Wenn ich erfolgreich im Job bin und genug Geld habe, will ich Mutter werden!» gibt es nicht mehr. Der Augenblick ist Jetzt!

«OM»

Om ist der absolute Laut, der laut des höchsten Seins. OM (auch Aum) ist eine Silbe des Sanskrits, die bei Hindus, Jainas und Buddhisten als heilig gilt. Der Klang steht für den transzendenten Ur klang, aus dessen Vibrationen nach hinduistischem Verständnis das gesamte Universum entstand. OM ist das umfassendste und erhabenste Symbol der hinduistischen Metaphysik und wurde zum ersten Mal in den Upanishaden verwendet. Später wurde OM als die Verbindung der drei Klänge a, u, m zum Objekt mystischer Meditation. Unter anderem symbolisier es die Triade von Vishnu, Shiva und Brahma. Es korrespondiert mit den Zuständen des Wachens, des Träumens, des Tiefschlafs und der tiefsten Ruhe. In allen hinduistischen Religionen gilt es als das heiligste aller Mantra.

Es muss aber nicht in Sanskrit oder Pali abgefasst sein. Wenn es eine positive Affirmation an sich selbst sein soll, macht das auch gar keinen Sinn. Es kommt beim Mantra vor allem auf die Melodie des Klanges der Affirmation an. Sie soll harmonisch und positiv sein. Auch sollte die Länge dem Atemrhythmus angepasst sein. Jeder Teil sollte ohne Anstrengung und leicht in einem Intervall des Einatmens oder/und des Ausatmens passen.

Ein schönes deutschsprachiges Beispiel von Mantra bei einer Meditation ist mit einer Kerze und dem Text Einatmend «Ich bin das Licht» Ausatmend «Ruhe in mir selbst, sonst ist nichts». Dazu stellt man sich eine brennende Kerze in etwa 1.5m Abstand vor seinen abgedunkelten Meditationsplatz. Wenn man seine Sitzhaltung eingenommen hat, und ein Mala in der Hand hat, atmet man einige Male tief durch. Dann senkt man die Augenlieder nur so weit, dass man die Flamme der Kerze noch schemenhaft erkennen kann. Die Achtsamkeit wandert zum Hara und man fühlt in sein Energiezentrum unter dem Bauchnabel hinein. Dann beginnt man mit dem Mantra.

Mit dem OM Meditieren: Setze dich bequem hin und wiederhole das Mantra Om immer und immer wieder, wenn möglich laut. Es geht aber auch mit den Gedanken. 15 Minuten lang immer wieder wiederholen Om om om om om Om Om Om Om Om Om Om……. Die Gedanken werden ruhiger und es geht besser zum Eintauchen.
Dieses Mantra Om kann auch in verschiedenen Asana = Körperübungen praktiziert werden Z.B. in der Halben Kerze mit einem Kissen unter dem Steissbein 15 Minuten lang in der Asana das Om wiederholen.

Das ist sehr hilfreich bei Gedankenkarussell. 

Es gibt im Netz und in Büchern genug gute Beispiele und Vorlagen. Persönliche, individuelle Affirmationen oder Mantras wirken natürlich am besten. Wer sein eigenes Mantra kreieren möchte, sollte viel ausprobieren. Macht euch klar, was genau Ihr erreichen oder ändern wollt und was euch stört. Dann formuliert einen Text, passt in an eurer Atemrhythmus an und ändert so lange, bis es passt. Es sollte einfach und positiv formuliert sein. Im Yoga Nidra ist es das Sankalpa.

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